PSYCHISCHE GESUNDHEIT FÜR ALLE!
PSYCHOTHERAPIE VERSORGUNGSKRISE STOPPEN!
eine Initiative von in der Schweiz tätigen Psychotherapeut:innen
Let’s go!
Am 16.08.2025 fand in Bern eine bewilligte Demonstration statt.
Medienberichte
- Protest in Bern: Psychotherapie am Limit (TeleBielingue, 17.08.2025)
- Kundgebung in Bern – Tausende demonstrieren für zugängliche Psychotherapie (SRF News/«Rendez-vous», 16.08.2025)
- Manifestation à Berne pour l’accès à la psychothérapie (swissinfo, 16.08.2025)
- Tausende demonstrieren in Bern für zugängliche Psychotherapie (Blue News, 16.08.2025)
- Tausende demonstrieren in Bern für zugängliche Psychotherapie (Blick, 16.08.2025)
- Tausende demonstrieren in Bern für zugängliche Psychotherapie (nau, 16.08.2025)
- Mehrere tausend unzufriedene Therapeut:innen ziehen durch die Gassen zum Bundesplatz (Berner Zeitung, 16.08.2025)
- Psycholog:innen demonstrieren in Bern für bessere Bedingungen (Tele Bärn, 16.08.2025)
- Kopf der Woche: Valentina Achermann (Hauptstadt, 16.08.2025)
- «Müssen ihnen sagen, dass sie keine Hilfe bekommen werden» (20 Minutern, 16.08.2025)
- Psychotherapie: Ist die Grundversorgung in Gefahr? (SRF News/«Rendez-vous», 15.08.2025)
- Nationale Demo: auch Solothurner Psychotherapeuten schlagen Alarm (Solothurner Zeitung, 15.08.2025)
- Les psys vont prendre la rue (Le Courrier, 14.08.2025)
- Psychische Gesundheit geht uns alle an (Journal B, 13.08.2025)
- Psychotherapie/Podcast «Meyer:Wermuth» (Min. 33:56, 11.08.2025)
- Radio Bern (Min. 16:12, 11.08.2025)
- «Bei manchen Therapeut:innen werden nicht einmal mehr Wartelisten geführt» (Berner Zeitung, 07.08.2025)
- Psychotherapeut:innen wehren sich: «Es rumort gewaltig» (WOZ, 07.08.2025)
Psychische Gesundheit darf kein Luxus sein! Demo am 16. August 2025
Medienmitteilung vom 11.08.2025
Die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz (18 % 3 Monate, 12 % 6 Monate – *die Prozentangaben stammen aus einer von uns durchgeführten Umfrage mit 411 Personen im Juli bis August 2025) – besonders in der Kinder- und Jugendpsychiatrie – sind unzumutbar lang (*26–36 % sind mitunter im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Bereich tätig). Viele erhalten unmittelbar Absagen, Wartelisten werden kaum mehr geführt (*13 % gaben an, keine Warteliste mehr zu führen). Die Psychotherapeut:innen sind überlastet. Dabei zeigen Studien klar: Ohne frühzeitige Behandlung steigt das Risiko chronischer Erkrankungen deutlich.
Das Anordnungsmodell 2022 sollte den Zugang zur Psychotherapie über die Grundversicherung erleichtern. Doch praxisferne Vorgaben, unklare Tarife und zähe Verhandlungen mit den Krankenkassen erschweren die Behandlung psychisch erkrankter Menschen deutlich (*76 % gaben den administrativen Aufwand als zu hoch an).
Krankenkassen erwägen, die provisorischen Tarife für psychotherapeutische Leistungen zu senken. Das setzt Psychotherapeut:innen finanziell unter Druck – und es droht eine Abwanderung von Therapeut:innen aus der Grundversicherung (*51 % überlegen oder beabsichtigen zukünftig u.a. Selbstzahler:Innen zu bevorzugen). Für Patient:innen, die auf eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse angewiesen sind, wird es dadurch noch schwerer, einen Therapieplatz zu finden.
Eine klare Tarifstruktur ist dringend nötig – sie sorgt für Planungssicherheit und schützt die Versorgung (*83 % erleben den bisher festgelegten prov. Tarif als nicht kostendeckend). Denn psychologische Psychotherapie ist ein unverzichtbarer Teil der Grundversorgung.
Psychotherapie soll für Menschen zugänglich und finanzierbar sein. Um dies zu gewährleisten, fordern wir:
- Solidarität mit Betroffenen: Psychische Gesundheit ist keine Privatsache
- Adäquate Tarife: kostendeckend, realitätsnah, gerecht
- Weniger Bürokratie: mehr Zeit für Patient:innen
- Bezahlbare Ausbildungsplätze: Gegen den Fachkräftemangel investieren
- Bessere Arbeitsbedingungen: Damit Hilfe möglich bleibt
Medienmitteilung vom 30.06.2025 (hier weiterlesen)
Gegen die psychotherapeutische Versorgungskrise – Demonstration am 16. August
Monatelange Wartefristen, fehlende Therapieplätze und eine unsichere Tarifstruktur: Die psychotherapeutische Grundversorgung in der Schweiz ist bedroht. Die Initiative «Psychische Gesundheit für alle» ruft am 16. August zur Demonstration auf.
Weiterer Angriff auf die psychologische Grundversorgung
Die kürzlich erschienene Motion der nationalrätlichen Sozial- und Gesundheitskommission (SGK), Psychotherapie künftig auf 15 Sitzungen zu begrenzen, sendet ein gefährliches Signal. Wer psychologische Hilfe so stark einschränkt, riskiert, dass Menschen mitten in der Krise durchs Netz fallen. Zusätzliche Hürden helfen niemandem – sie treffen letztlich uns alle. Bereits heute ist der bürokratische Aufwand in der Psychotherapie massiv: Nach 30 Sitzungen braucht es bis zu vier Fachpersonen, um eine Weiterbehandlung zu bewilligen. Nun drohen noch strengere Vorgaben – obwohl in vergleichbaren Gesundheitsbereichen deutlich weniger Bürokratie nötig ist.
„Wir tragen dieselbe Verantwortung – aber unter ungleichen Bedingungen. Das schwächt die Versorgung und schadet den Patient:innen.“— Ueli Stocker, Mediensprecher, Initiative Psychische Gesundheit für alle
Die Politik ist gefordert, endlich faire Rahmenbedingungen zu schaffen – für eine wirksame, zugängliche psychotherapeutische Grundversorgung.
Ohne faire Ausbildungsbedingungen keine Versorgung
Kantone wie Basel-Stadt und Bern zeigen, dass es möglich ist: Sie setzen sich politisch dafür ein, die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung zu verbessern. Denn klar ist: Eine verlässliche psychotherapeutische Grundversorgung gelingt nur, wenn ausreichend Fachpersonen die mehrjährige Ausbildung auch abschliessen können. Heute aber tragen angehende Psychotherapeut:innen die Ausbildungskosten grösstenteils selbst – und das bei Beträgen von bis zu 60’000 Franken. Im Gegensatz zu anderen medizinischen Berufen fehlt hier eine gerechte Lösung.
Wer psychotherapeutische Versorgung sichern will, muss auch in die Ausbildung investieren – fair, solidarisch und zukunftsorientiert.
Realität statt Unterstellungen
Die SGK-Motion lobt zwar die gute psychotherapeutische Versorgung in der Schweiz – übersieht dabei aber, dass laut OBSAN-Studie mehr als ein Viertel der Betroffenen mit psychischen Problemen keine Hilfe in Anspruch nimmt. Studien zeigen klar: Ohne frühzeitige Therapie droht die Chronifizierung. Vor allem Depressionen und Angststörungen – die sich gut behandeln lassen – können unbehandelt schwerwiegende soziale und berufliche Folgen haben. Umso befremdlicher ist die Forderung der Motion, sicherzustellen, dass keine „Selbsterfahrungs-Therapien“ über die Grundversicherung abgerechnet werden. Diese Unterstellung verkennt den Ernst der Lage: Die häufigsten Diagnosen in der psychotherapeutischen Grundversorgung sind u.a. affektive Störungen, substanzbezogene und schizophrene Erkrankungsbilder – nicht Persönlichkeitsentwicklung im Wellness-Stil. Angesichts steigender Suizidraten – gerade bei sehr jungen und älteren Menschen – braucht es dringend mehr Zugang zur Therapie. Wer psychische Gesundheit ernst nimmt, baut Zugänge aus – statt sie zu blockieren.
Vereinte Bemühungen
Aktuelle politische Vorstösse und die Drohung von Krankenkassenverbänden, die provisorischen Tarife zu senken, gefährden die psychotherapeutische Versorgung massiv. Unter diesen Bedingungen wird die Arbeit der Therapeut:innen immer schwieriger – und leiden müssen letztlich die Patient:innen und somit wir alle.
Eine klare, verbindliche Tarifstruktur ist dringend nötig. Sie schafft eine verlässliche Planung und verhindert Unsicherheiten, die sich negativ auf die Versorgung auswirken. Denn psychologische Psychotherapie ist ein unverzichtbarer Teil der Grundversorgung.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, braucht es vereinte Anstrengungen:
Der Berufsverband Föderation der Schweizer Psycholog:innen (FSP) setzt sich in Verhandlungen mit den Krankenkassen für faire Tarife ein. Gleichzeitig ist eine breite gesellschaftliche Bewegung nötig, die sich für eine Grundversorgung starkmacht, die diesen Namen verdient. “Psychische Gesundheit geht uns alle an. Deshalb rufen wir am 16. August zur grossen Demonstration in Bern auf – als klares Signal an Politik, Krankenkassen und die Öffentlichkeit: Die Versorgungskrise muss gestoppt werden – mit fairen Tarifen, finanzierter Ausbildung und gesichertem Zugang zur Therapie”, sagt Valentina Achermann, Mediensprecherin der Initiative Psychische Gesundheit für alle.
Medienmitteilung vom 16.05.2025 (hier weiterlesen)
Psychische Gesundheit für alle – Versorgungskrise stoppen!
Für den 16. August 2025 rufen wir in Bern zur Demonstration unter dem Titel «Psychische Gesundheit für alle – Versorgungskrise stoppen» auf. Anlass ist die sich zuspitzende Versorgungskrise in der Psychotherapie in der Schweiz – trotz der Einführung des Anordnungsmodells im Jahr 2022.
Das Anordnungsmodell sollte den Zugang zur Psychotherapie vereinfachen, jedoch führen praxisferne Auflagen, eine unzureichende Tarifstruktur und stockende Verhandlungen mit den Krankenkassen zu massiven Unsicherheiten im Berufsalltag und erschweren somit die Behandlung von psychisch erkrankten Menschen. «Wenn wir nicht handeln, droht eine Zweiklassenmedizin. Psychisch erkrankte Menschen müssen dann auf notwendige Hilfe verzichten – mit schwerwiegenden Folgen für Gesundheit und Gesellschaft», warnt Ueli Stocker, Mediensprecher der Initiative «Psychische Gesundheit für alle».
Die Wartezeiten für einen Psychotherapieplatz insgesamt – und insbesondere im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich – sind bereits jetzt deutlich zu lang. Menschen auf der Suche nach einem ambulanten Therapieplatz erhalten oft unmittelbar Absagen und Wartelisten werden aufgrund der hohen Nachfrage und Überlastung der Psychotherapeut:innen kaum mehr geführt. «Selbst schwer betroffene Kinder und Jugendliche warten teils bis zu eineinhalb Jahre auf den Beginn einer Therapie», sagt Valentina Achermann, Mediensprecherin von «Psychische Gesundheit für alle».
Eine verzögerte Behandlung psychischer Erkrankungen erhöht nachweislich das Risiko für Chronifizierung, verschlechtert den weiteren Krankheitsverlauf und führt langfristig zu höheren individuellen wie auch gesundheitsökonomischen Folgekosten. Ohne rasches Handeln der Verantwortlichen droht sich die Situation weiter zuzuspitzen.
Wir wollen eine hochwertige Behandlung für alle bieten können. Psychotherapie soll für Menschen zugänglich und finanzierbar sein. Um dies zu gewährleisten, fordern wir:
- Adäquate Tarife: Psychologische Psychotherapeut:innen benötigen kostendeckende Vergütungen. Tarifstruktur und Tarifhöhe müssen die Realität der Praxis abbilden. Psychologische Psychotherapeut:innen sollen für die gleiche Arbeit den gleichen Tarif erhalten wie Psychiater:innen.
- Abbau bürokratischer Hürden: Der Mehraufwand durch ärztliche Anordnungen und Gesuche um Kostengutsprachen bindet wertvolle zeitliche und finanzielle Ressourcen und verlängert Wartezeiten unnötig.
- Investitionen in Aus- und Weiterbildung: Die postgraduale Ausbildung ist teuer und wird in vielen Kantonen nicht subventioniert – das verschärft den Fachkräftemangel. Wir fordern eine Beteiligung der Kantone an den Ausbildungskosten der Psychotherapeut:innen wie im Kanton Basel Stadt.
- Bessere Arbeitsbedingungen: Übernahme von ärztlichen Aufgaben, hohe Arbeitsbelastung, und unzureichende Bezahlung führen zu Überlastung beim Fachpersonal in Kliniken und Praxen. Dadurch leidet letzten Endes die Qualität der Behandlung.
- Solidarität mit Betroffenen: Bezahlbare, zugängliche und hochwertige psychotherapeutische Versorgung darf keine Frage des Geldes oder Glücks sein.
Demonstration am 16. August 2025 um 14 Uhr in Bern
An der bewilligten Kundgebung in Bern tragen wir unsere Anliegen auf die Strasse. Wir fordern Politik, Krankenkassen und Fachpersonal auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen: für eine funktionierende psychotherapeutische Versorgung, für mehr Chancengleichheit – und für die psychische Gesundheit aller Menschen in der Schweiz.
Wer wir sind
Die Initiative «Psychische Gesundheit für alle» ist ein Zusammenschluss von Fachpersonen, Studierenden und Interessierten aus dem Bereich der psychologisch-therapeutischen Versorgung der ganzen Schweiz. Anstoss zu unserer Vernetzung Anfangs 2025 gaben die stockenden Tarifverhandlungen mit den Krankenkassen. Unsere Besorgnis gilt der aktuellen Versorgungskrise in der Psychotherapie und der Verbesserung der Grundversorgung in diesem Bereich. Unterstützt wird unser Anliegen von einer breiten Allianz von Parteien und Organisationen.
Dokumente
Medienmitteilung vom 11.08.2025:
- Medienmitteilung (11.08.2025), deutsch [PDF; 85 KB]
- Communiqué de presse (11.08.2025), français [PDF; 63 KB]
- Comuniqato stampa (11.08.2025), italiano [PDF; 46 KB]
- Communicaziun da medias (11.08.2025), rumantsch grischun [PDF; 46 KB]
Medienmitteilung vom 30.06.2025:
- Medienmitteilung (30.06.2025), deutsch [PDF; 188 KB]
- Communiqué de presse (30.06.2025), français [PDF; 171 KB]
- Comuniqato stampa (30.06.2025), italiano [PDF; 180 KB]
- Communicaziun da medias (30.06.2025), rumantsch grischun [PDF; 160 KB]
Medienmitteilung vom 16.05.2025:
- Medienmitteilung (16.05.2025), deutsch [PDF; 172 KB]
- Communiqué de presse (16.05.2025), français [PDF; 171 KB]
- Comuniqato stampa (16.05.2025), italiano [PDF; 152 KB]
- Communicaziun da medias (16.05.2025), rumantsch grischun [PDF; 160 KB]
Flyer:
- Flyer A5, deutsch [PDF; 307 KB]
- Flyer A5, français [PDF; 317 KB]
- Flyer A5, italiano [PDF; 316 KB]
- Flyer A5, rumantsch grischun [PDF; 307 KB]
Poster:
- Poster 1 A2, deutsch [PDF; 474 KB]
- Poster 2 A2, deutsch [PDF; 474 KB]
- Poster 1 A2, français [PDF; 473 KB]
- Poster 2 A2, français [PDF; 474 KB]
- Poster 1 A2, italiano [PDF; 473 KB]
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