SAVE THE DATE!

AUGUST 16, 2025, BERNE

PSYCHISCHE GESUNDHEIT FÜR ALLE!

PSYCHOTHERAPIE VERSORGUNGSKRISE STOPPEN!

eine Initia­ti­ve von in der Schweiz täti­gen Psychotherapeut:innen

Gegen die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gungs­kri­se – Demons­tra­ti­on am 16. August 

Medi­en­mit­tei­lung vom 30.06.2025

Mona­te­lan­ge War­te­fris­ten, feh­len­de The­ra­pie­plät­ze und eine unsi­che­re Tarif­struk­tur: Die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Grund­ver­sor­gung in der Schweiz ist bedroht. Die Initia­ti­ve «Psy­chi­sche Gesund­heit für alle» ruft am 16. August zur Demons­tra­ti­on auf. 

Wei­te­rer Angriff auf die psy­cho­lo­gi­sche Grund­ver­sor­gung

Die kürz­lich erschie­ne­ne Moti­on der natio­nal­rät­li­chen Sozi­al- und Gesund­heits­kom­mis­si­on (SGK), Psy­cho­the­ra­pie künf­tig auf 15 Sit­zun­gen zu begren­zen, sen­det ein gefähr­li­ches Signal. Wer psy­cho­lo­gi­sche Hil­fe so stark ein­schränkt, ris­kiert, dass Men­schen mit­ten in der Kri­se durchs Netz fal­len. Zusätz­li­che Hür­den hel­fen nie­man­dem – sie tref­fen letzt­lich uns alle. Bereits heu­te ist der büro­kra­ti­sche Auf­wand in der Psy­cho­the­ra­pie mas­siv: Nach 30 Sit­zun­gen braucht es bis zu vier Fach­per­so­nen, um eine Wei­ter­be­hand­lung zu bewil­li­gen. Nun dro­hen noch stren­ge­re Vor­ga­ben – obwohl in ver­gleich­ba­ren Gesund­heits­be­rei­chen deut­lich weni­ger Büro­kra­tie nötig ist. 

„Wir tra­gen die­sel­be Ver­ant­wor­tung – aber unter unglei­chen Bedin­gun­gen. Das schwächt die Ver­sor­gung und scha­det den Patient:innen.“Ueli Sto­cker, Medi­en­spre­cher, Initia­ti­ve Psy­chi­sche Gesund­heit für alle 

Die Poli­tik ist gefor­dert, end­lich fai­re Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen – für eine wirk­sa­me, zugäng­li­che psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Grund­ver­sor­gung. 

Ohne fai­re Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen kei­ne Ver­sor­gung 

Kan­to­ne wie Basel-Stadt und Bern zei­gen, dass es mög­lich ist: Sie set­zen sich poli­tisch dafür ein, die Finan­zie­rung der psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Wei­ter­bil­dung zu ver­bes­sern. Denn klar ist: Eine ver­läss­li­che psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Grund­ver­sor­gung gelingt nur, wenn aus­rei­chend Fach­per­so­nen die mehr­jäh­ri­ge Aus­bil­dung auch abschlies­sen kön­nen. Heu­te aber tra­gen ange­hen­de Psychotherapeut:innen die Aus­bil­dungs­kos­ten gröss­ten­teils selbst – und das bei Beträ­gen von bis zu 60’000 Fran­ken. Im Gegen­satz zu ande­ren medi­zi­ni­schen Beru­fen fehlt hier eine gerech­te Lösung. 

Wer psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung sichern will, muss auch in die Aus­bil­dung inves­tie­ren – fair, soli­da­risch und zukunfts­ori­en­tiert. 

Rea­li­tät statt Unter­stel­lun­gen 

Die SGK-Moti­on lobt zwar die gute psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung in der Schweiz – über­sieht dabei aber, dass laut OBS­AN-Stu­die mehr als ein Vier­tel der Betrof­fe­nen mit psy­chi­schen Pro­ble­men kei­ne Hil­fe in Anspruch nimmt. Stu­di­en zei­gen klar: Ohne früh­zei­ti­ge The­ra­pie droht die Chro­ni­fi­zie­rung. Vor allem Depres­sio­nen und Angst­stö­run­gen – die sich gut behan­deln las­sen – kön­nen unbe­han­delt schwer­wie­gen­de sozia­le und beruf­li­che Fol­gen haben. Umso befremd­li­cher ist die For­de­rung der Moti­on, sicher­zu­stel­len, dass kei­ne „Selbst­er­fah­rungs-The­ra­pien“ über die Grund­ver­si­che­rung abge­rech­net wer­den. Die­se Unter­stel­lung ver­kennt den Ernst der Lage: Die häu­figs­ten Dia­gno­sen in der psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Grund­ver­sor­gung sind u.a. affek­ti­ve Stö­run­gen, sub­stanz­be­zo­ge­ne und schi­zo­phre­ne Erkran­kungs­bil­der – nicht Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung im Well­ness-Stil. Ange­sichts stei­gen­der Sui­zid­ra­ten – gera­de bei sehr jun­gen und älte­ren Men­schen – braucht es drin­gend mehr Zugang zur The­ra­pie. Wer psy­chi­sche Gesund­heit ernst nimmt, baut Zugän­ge aus – statt sie zu blo­ckie­ren. 

Ver­ein­te Bemü­hun­gen 

Aktu­el­le poli­ti­sche Vor­stös­se und die Dro­hung von Kran­ken­kas­sen­ver­bän­den, die pro­vi­so­ri­schen Tari­fe zu sen­ken, gefähr­den die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung mas­siv. Unter die­sen Bedin­gun­gen wird die Arbeit der Therapeut:innen immer schwie­ri­ger – und lei­den müs­sen letzt­lich die Patient:innen und somit wir alle. 

Eine kla­re, ver­bind­li­che Tarif­struk­tur ist drin­gend nötig. Sie schafft eine ver­läss­li­che Pla­nung und ver­hin­dert Unsi­cher­hei­ten, die sich nega­tiv auf die Ver­sor­gung aus­wir­ken. Denn psy­cho­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­pie ist ein unver­zicht­ba­rer Teil der Grund­ver­sor­gung. 

Um die­ser Ent­wick­lung ent­ge­gen­zu­wir­ken, braucht es ver­ein­te Anstren­gun­gen: 

Der Berufs­ver­band Föde­ra­ti­on der Schwei­zer Psycholog:innen (FSP) setzt sich in Ver­hand­lun­gen mit den Kran­ken­kas­sen für fai­re Tari­fe ein. Gleich­zei­tig ist eine brei­te gesell­schaft­li­che Bewe­gung nötig, die sich für eine Grund­ver­sor­gung stark­macht, die die­sen Namen ver­dient. “Psy­chi­sche Gesund­heit geht uns alle an. Des­halb rufen wir am 16. August zur gros­sen Demons­tra­ti­on in Bern auf – als kla­res Signal an Poli­tik, Kran­ken­kas­sen und die Öffent­lich­keit: Die Ver­sor­gungs­kri­se muss gestoppt wer­den – mit fai­ren Tari­fen, finan­zier­ter Aus­bil­dung und gesi­cher­tem Zugang zur The­ra­pie”, sagt Valen­ti­na Acher­mann, Medi­en­spre­che­rin der Initia­ti­ve Psy­chi­sche Gesund­heit für alle. 

Medi­en­mit­tei­lung vom 16.05.2025 (hier wei­ter­le­sen)

Psy­chi­sche Gesund­heit für alle – Ver­sor­gungs­kri­se stop­pen! 

Für den 16. August 2025 rufen wir in Bern zur Demons­tra­ti­on unter dem Titel «Psy­chi­sche Gesund­heit für alle – Ver­sor­gungs­kri­se stop­pen» auf. Anlass ist die sich zuspit­zen­de Ver­sor­gungs­kri­se in der Psy­cho­the­ra­pie in der Schweiz – trotz der Ein­füh­rung des Anord­nungs­mo­dells im Jahr 2022. 

Das Anord­nungs­mo­dell soll­te den Zugang zur Psy­cho­the­ra­pie ver­ein­fa­chen, jedoch füh­ren pra­xis­fer­ne Auf­la­gen, eine unzu­rei­chen­de Tarif­struk­tur und sto­cken­de Ver­hand­lun­gen mit den Kran­ken­kas­sen zu mas­si­ven Unsi­cher­hei­ten im Berufs­all­tag und erschwe­ren somit die Behand­lung von psy­chisch erkrank­ten Men­schen.  «Wenn wir nicht han­deln, droht eine Zwei­klas­sen­me­di­zin. Psy­chisch erkrank­te Men­schen müs­sen dann auf not­wen­di­ge Hil­fe ver­zich­ten – mit schwer­wie­gen­den Fol­gen für Gesund­heit und Gesell­schaft», warnt Ueli Sto­cker, Medi­en­spre­cher der Initia­ti­ve «Psy­chi­sche Gesund­heit für alle». 

Die War­te­zei­ten für einen Psy­cho­the­ra­pie­platz ins­ge­samt – und ins­be­son­de­re im kin­der- und jugend­psych­ia­tri­schen Bereich – sind bereits jetzt deut­lich zu lang. Men­schen auf der Suche nach einem ambu­lan­ten The­ra­pie­platz erhal­ten oft unmit­tel­bar Absa­gen und War­te­lis­ten wer­den auf­grund der hohen Nach­fra­ge und Über­las­tung der Psychotherapeut:innen kaum mehr geführt.  «Selbst schwer betrof­fe­ne Kin­der und Jugend­li­che war­ten teils bis zu ein­ein­halb Jah­re auf den Beginn einer The­ra­pie», sagt Valen­ti­na Acher­mann, Medi­en­spre­che­rin von «Psy­chi­sche Gesund­heit für alle». 

Eine ver­zö­ger­te Behand­lung psy­chi­scher Erkran­kun­gen erhöht nach­weis­lich das Risi­ko für Chro­ni­fi­zie­rung, ver­schlech­tert den wei­te­ren Krank­heits­ver­lauf und führt lang­fris­tig zu höhe­ren indi­vi­du­el­len wie auch gesund­heits­öko­no­mi­schen Fol­ge­kos­ten. Ohne rasches Han­deln der Ver­ant­wort­li­chen droht sich die Situa­ti­on wei­ter zuzu­spit­zen. 

Wir wol­len eine hoch­wer­ti­ge Behand­lung für alle bie­ten kön­nen. Psy­cho­the­ra­pie soll für Men­schen zugäng­lich und finan­zier­bar sein. Um dies zu gewähr­leis­ten, for­dern wir:

  • Adäqua­te Tari­fe: Psy­cho­lo­gi­sche Psychotherapeut:innen benö­ti­gen kos­ten­de­cken­de Ver­gü­tun­gen. Tarif­struk­tur und Tarif­hö­he müs­sen die Rea­li­tät der Pra­xis abbil­den. Psy­cho­lo­gi­sche Psychotherapeut:innen sol­len für die glei­che Arbeit den glei­chen Tarif erhal­ten wie Psychiater:innen. 
  • Abbau büro­kra­ti­scher Hür­den: Der Mehr­auf­wand durch ärzt­li­che Anord­nun­gen und Gesu­che um Kos­ten­gut­spra­chen bin­det wert­vol­le zeit­li­che und finan­zi­el­le Res­sour­cen und ver­län­gert War­te­zei­ten unnö­tig. 
  • Inves­ti­tio­nen in Aus- und Wei­ter­bil­dung: Die post­gra­dua­le Aus­bil­dung ist teu­er und wird in vie­len Kan­to­nen nicht sub­ven­tio­niert – das ver­schärft den Fach­kräf­te­man­gel. Wir for­dern eine Betei­li­gung der Kan­to­ne an den Aus­bil­dungs­kos­ten der Psychotherapeut:innen wie im Kan­ton Basel Stadt. 
  • Bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen: Über­nah­me von ärzt­li­chen Auf­ga­ben, hohe Arbeits­be­las­tung, und unzu­rei­chen­de Bezah­lung füh­ren zu Über­las­tung beim Fach­per­so­nal in Kli­ni­ken und Pra­xen. Dadurch lei­det letz­ten Endes die Qua­li­tät der Behand­lung. 
  • Soli­da­ri­tät mit Betrof­fe­nen: Bezahl­ba­re, zugäng­li­che und hoch­wer­ti­ge psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung darf kei­ne Fra­ge des Gel­des oder Glücks sein. 

Demons­tra­ti­on am 16. August 2025 um 14 Uhr in Bern 

An der bewil­lig­ten Kund­ge­bung in Bern tra­gen wir unse­re Anlie­gen auf die Stras­se. Wir for­dern Poli­tik, Kran­ken­kas­sen und Fach­per­so­nal auf, gemein­sam Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men: für eine funk­tio­nie­ren­de psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­sor­gung, für mehr Chan­cen­gleich­heit – und für die psy­chi­sche Gesund­heit aller Men­schen in der Schweiz. 

Wer wir sind 

Die Initia­ti­ve «Psy­chi­sche Gesund­heit für alle» ist ein Zusam­men­schluss von Fach­per­so­nen, Stu­die­ren­den und Inter­es­sier­ten aus dem Bereich der psy­cho­lo­gisch-the­ra­peu­ti­schen Ver­sor­gung der gan­zen Schweiz. Anstoss zu unse­rer Ver­net­zung Anfangs 2025 gaben die sto­cken­den Tarif­ver­hand­lun­gen mit den Kran­ken­kas­sen. Unse­re Besorg­nis gilt der aktu­el­len Ver­sor­gungs­kri­se in der Psy­cho­the­ra­pie und der Ver­bes­se­rung der Grund­ver­sor­gung in die­sem Bereich. 

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